Historie der Martinskirche

Die jetzige Prot. Martins-Kirche, am Südosthang des Galgenberges gelegen, von 1959 -1962 erbaut, ist bereits die dritte Altstadter Kirche. Der frühere bayrische Konservator Zink berichtet in einer Untersuchung von einer Matthäus-Kapelle (7.Jh.) auf dem Kirchberg. Es war die erste Kirche. Im Jahre 864 gründete Bischof Adventius von Metz das Kloster Neumünster in Ottweiler. Von hier aus erfolgte die kirchliche Gründung der uralten Pfarrei Limbach. Diese lag auf dem linken / östlichen Ufer der Blies, der Altstadter Seite, damals noch Limbach genannt.

Das genaue Baujahr (zwischen 864 und 918) der zweiten Kirche liegt also im geschichtlichen Dunkel. Wir wissen aber sicher, dass in der Karolingerzeit viele dem Schutzpatron St. Martin geweihte Kirchen entstanden sind. So auch die damalige Limbacher (=Altstadter) Martins-Kirche, die oberhalb der Bliesaue auf einer Geländeterrasse zwischen Kirchberg und Galgenberg erbaut wurde. Vor der Kirche lag eine Gerichtsstätte der Grafen von Hohenburg, die über Jahrhunderte den Pfarrer bestellten. In einer Urkunde von 1221 wird das Patronat von St. Martin, des Bischofs von Tours, erwähnt. Der Zweibrücker Geometer Tilemann Stella zeichnete 1563 die Ansicht und Lage des uralten Gotteshauses in sein Kartenwerk ein.

Die Kirche mit Turm wurde 1793 von durchziehenden Revolutionstruppen derart ramponiert, dass sie als Ruine endete. Die Reste wurden 1829 eingerissen und die Steine für den Schulhausbau verwendet. Die ehemalige Filialkirche, die Elisabethkirche im heutigen Limbach, wurde nun zur Mutterkirche.

Die Altstadter Protestanten geben sich aber mit dieser Kirchenvakanz nie zufrieden. Im Jahre 1935, unter Pfr. Reitnauer und Vikar Krieger, gründeten sie einen Kirchenbauverein. In den Kriegswirren des 2. Weltkrieges tat sich nicht viel. 1948 begannen wieder die Bestrebungen zum Kirchenbau und so wurde 1955 wieder ein Kirchenbauverein ins Leben gerufen. Einen geeigneten Bauplatz hatte man schnell am Südosthang des Galgenberges, in der Nähe der abgegangenen Kirche, gefunden.

1955 wurden erste Skizzen angefertigt, die Baugenehmigung aus Speyer und Saarbrücken erfolgte erst am 16. März 1959. Die dritte Altstadter Kirche, aus Buntsandstein gebaut, wurde aus Traditionsgründen wieder Martins-Kirche genannt.

Am 18. Mai 1959 begannen die Beton- und Maurerarbeiten an der Unterkirche mit Gemeindesaal und (damals) Kindergarten-Räumen, dem Kirchenschiff und Glockenturm. Die feierliche Indienststellung der neuen Martins-Kirche (Saalkirche mit Empore) erfolgte am 11. März 1962 unter Pfr. Karl Oster, durch Dekan Kenntmann, Homburg. Die Festpredigt hielt Oberkirchenrat Erbrecht. Die Kirchenvakanz eines Gotteshauses war nun zu Ende!

Im Jahre 1998 wurde nach reiflichen Überlegungen dem Bau einer Photovoltaikanlage auf das Kirchendach zugestimmt. Die Leistung der Anlage beträgt 5,4 kWh. Damit wollte das Presbyterium einen sichtbaren Beitrag zum Umweltschutz leisten. Es werden pro Jahr durchschnittlich 4000 kW ins Stromnetz von Altstadt eingespeist.

Im Jahre 1999 wurde in der Martinskirche eine neue Orgel feierlich ihrer Bestimmung übergeben.